09.06.2018 - Die Kirschernte beginnt und guter Fruchtansatz
Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter:
- Die Kirschernte beginnt
- heißes Wetter sorgt für schnelles Wachstum
- Guter Fruchtansatz bei Äpfeln und Kirschen
- Kirschen Selbstpflücken
- Junifall
- Entwicklung der Apfelsorten im Vergleich
- Kirschen Einnetzen / Kirschen unter Dach
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Abonnenten des Newsletters,
die Kirschernte beginnt! Am Anfang des Jahres hatte die Vegetation noch zwei Wochen Verspätung - durch den sensationell heißen Mai haben die Pflanzen nun 10 Tage Vorsprung zum langjährigen Mittel. Die Kirschernte beginnt sehr früh und schon am Wochenende können Sie die ersten reifen Kirschen im Hofladen bekommen.
Der Juni ist im Gregorianischen Kalender der sechste Monat. Im altrömischen Kalendarium war der Juni ursprünglich der vierte Monat des Jahres und er ist nach der Himmelsgöttin Juno, der Gattin des Göttervaters Jupiter benannt. Juno war die Göttin der Gestirne, außerdem Stifterin und Hüterin der Frauen, der Liebenden und der Ehe. Eine sehr sympathische Göttin, oder?
Doch nicht nur das, Juno galt zudem als die "jugendlich Blühende". Hier schließt sich der Kreis zum vierten Monat, denn die Obstblüte begann in diesem Frühjahr 2018 schon sehr früh: Im vierten Monat, dem Monat der Juno, im April.
Wir wollen nicht vergessen, dass der Mai einige Regionen mit Unwettern verwüstet hat, aber für den Obstbau im Alten Land war er göttlich wie unsere neue Freundin Juno. Standesgemäß haben April und Mai des Jahres 2018 Rekorde gebrochen: Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) war der Mai 2018 der wärmste Mai seit 1881 und damit nach dem April der zweite Monat in Folge mit einem neuen Rekordwert. Nach der gräßlichen kalten und nassen Saison 2017 ist das gute Wetter eine Wohltat. Die Bienen hatten gute Arbeitsbedingungen und haben für eine gute Befruchtung der Blüten gesorgt. Die Kirschen platzen nicht im Regen und verschimmeln nicht am Baum. Zwar gab es auch hier im Alten Land am Freitag, 01. Juni abends ein Unwetter mit etwas Hagel, aber die liebe Juno hat die Hagelkörner klein gemacht. Es ist nicht viel passiert und das frische Wasser hat allen Pflanzen gut getan.
In diesem Jahr werden wir Sie auch wieder zum Kirschen Selbstpflücken einladen können, denn es sind viele Kirschen an den Bäumen gewachsen. Der Fruchtansatz bei den Äpfeln ist ebenfalls durchgehend gut und wir rechnen mit einer guten Erntemenge. Wegen des Vorsprungs in der Vegetation gehen wir auch davon aus, dass die Erntefeste in diesem Jahr relativ früh liegen werden, also vermutlich Mitte September und Anfang Oktober.
Zum Kirschenpflücken laden wir mit einem separaten Newsletter ein, wenn ausreichend viele Sorten reif sind.
Mit sommerlichen Grüßen aus dem Alten Land,
Apfelpatenhof
Axel Schuback
Die Kirschernte beginnt:
Ab sofort bekommen Sie frische Kirschen im Hofladen, aktuell die Sorten „Earlise", „Narana" und „Valerij Tschkalow".
Frisch, süß, saftig und soooo lecker, lecker, lecker!
Auf dem Foto sehen Sie einen Baum mit reifen „Earlise". Es ist nicht viel zu erkennen, aber einige Kirschen sind zu sehen. Uns Vater wußte: Die Kirschen sind unter den Blättern. Wenn man von außen schon welche sieht, dann sind genug Kirschen am Baum!
Also gehen wir etwas dichter heran und werfen einen Blick unter die Blätter.
Noch dichter heran - zum Anbeißen, oder?
Juni-Fall
Alle Apfelsorten werden im Laufe des Juni noch einige Früchte abwerfen. Dieser Vorgang heißt „Junifall", weil die Apfelbäume im Juni überzählige Früchte fallen lassen. Der Baum beendet selbstständig das Wachstum von unterentwickelten Früchten. Diese kleinen Äpfel werden von der Pflanze nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und fallen vom Baum.
Fruchtansatz bei Äpfeln:
Apfelsorten im Vergleich:
Elstar
So sieht der Junifall aus: Die kleinen Früchte an diesem Elstar werden bald abfallen. Die kleine Frucht an dem Trieb unten rechts ist schon vertrocknet.
Cox Orange
Überall im Baum sind kleine Äpfel zu sehen.
Holsteiner Cox
Die Holsteiner Cox sind im Vergleich zu den anderen Sorten schon relativ groß.
Roter Boskoop
An der Frucht im Zentrum des Bildes ist ein leichter Hageleinschlag zu sehen. Die Früchte sind aber noch sehr jung und fest, so dass der Hagel nicht tief eindringen konnte. Mit etwas Glück wird nur eine winzige Narbe an der Frucht zurückbleiben und es wächst ein schöner Apfel.
Jonagold
Der kleine Apfel rechts im Bild wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und wird schon gelb. In einigen Tagen wird er vom Baum fallen.
Red Jonaprince
Der Apfel im Vordergrund zeigt schon in diesem frühen Stadium eine rote Wange. Der Red Jonaprince trägt seinen Namen nicht umsonst.
Aktuelles vom ObsthofKirschen einnetzen / Kirschen unter Dach:
Bevor die Kirschernte beginnt, werden bei den Süßkirschen die Netze aufgezogen. Sie haben sicherlich die großen Stellagen in einigen Kirschhöfen gesehen. Mit den vereinten Kräften der ganzen Nachbarschaft werden große Netze über die Kirschanlagen gezogen, um die Früchte vor gefräßigen Vögeln zu schützen. Dadurch entfällt das lästige "Sprehen hüten" (Altländer Platt: Sprehen = Stare), also das Verscheuchen der Vögel, das sonst sehr zeitintensiv ist und viel Arbeitskraft bindet.
Ein Teil unseres Kirschhofes hat ein Foliendach. Das Dach verhindert, dass die reifen Früchte bei Regen nass werden und aufplatzen. So können die Kirschen in Ruhe ausreifen und müssen nicht schnell gepflückt werden, wenn die Wettervorhersage Regen ankündigt. Die seitlichen Netze halten die Stare draußen. Für diese besonders dicken, süßen und saftigen Kirschen, die unter dem schützenden Dach gereift sind, hat sich die Bezeichnung "Dach-Kirschen" eingebürgert. Auf der Apfelcam ist das Dach rechts im Bild zu sehen.
Der guten Göttin Juno als Hüterin der Liebenden und der Ehe scheint dieses Gedicht gewidmet. Ob das vom Autoren beabsichtigt war, können wir nicht beurteilen, aber wir finden: Passt!
Juni - In den Kirschen
(Robert Reinick)
Schwellende Kirschen
strotzend vom Saft,
fröhliche Wangen
blühend in Kraft!
Rötet die Kirsche sich,
bald ist’s getan;
bräunt sich die Wange,
fängt’s Leben recht an!