29.06.2023 - Kirschen Selbstpflücken an zwei Wochenenden im Juli
Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter: Kirschen, Kirschen & Kirschen
- Kirschen Selbstpflücken am 08./09. und 15./16. Juli
- Ablauf und Regeln beim Selbstpflücken
- Sind die süß? Süß- von Sauerkirschen unterscheiden
- Was sind "Knupper"?
- Kirschsorten aus dem Alten Land
- Moderne Kirschsorten - unser Sortiment
- Schutz vor Vögeln und Regen
- Was sind "Dachkirschen"?
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Abonnenten des Newsletters,
die Kirschernte hat begonnen und ab sofort bekommen Sie frische Kirschen im Hofladen!
Das heiße Wetter der letzten Wochen bot für unsere Süßkirschen trotz einiger Regenschauer perfekte Bedingungen, denn die Kirschbäume stehen alle unter Dach. So sind die Früchte auch bei schlechtem Wetter vor Feuchtigkeit geschützt und können sich zur vollen Größe und zu vollem Geschmack entwickeln.
Aus der üppigen Blüte sind in diesem Jahr leider nur relativ wenige Früchte hervorgegangen. Wie im letzten Newsletter vom 15. Juni 2023 beschrieben, ist vermutlich eine Kältephase gegen Ende der Kirschblüte die Ursache. Davon betroffen sind vor allem die frühen Sorten der Süßkirschen, während die späteren Sorten die kalten Nächte besser überstanden haben.
In den kommenden Wochen werden verschiedene Kirschsorten nacheinander reif sein und besser spät als nie: Ab dem zweiten Wochenende im Juli können wir Sie zum Kirschen Selbstpflücken einladen.
Bevor es losgeht, gibt es diesen Newsletter ausschließlich zum Thema "Kirschen". Lassen Sie uns zuerst einen Blick in die Süßkirschen werfen. So wie in dieser Collage aus den vergangenen Jahren sollen Bäume mit reifen Süßkirschen aussehen.
Und so sehen viele unserer Bäume in diesem Jahr aus. Die unbefruchteten Kirschblüten der Sorte "Early Korvik" sind vertrocknet und hängen noch an den Zweigen. Weniger Früchte am Baum und dennoch: Frisch, saftig, süß und lecker, lecker, lecker!
Kirschen Selbstpflücken
Ab dem zweiten Wochenende im Juli laden wir alle Baumpaten zum Kirschen Selbstpflücken ein:
Für € 7,00 / kg und ab 3 kg für € 6,00 / kg pflücken Sie so viele Kirschen, wie Sie möchten. Die Eimer für die Ernte der Früchte stellen wir zur Verfügung.
Transporbehälter mitbringen
Bringen Sie bitte eigene feste Behälter für den Transport nach Hause mit. Am besten geignet sind kräftige Kartons, kleine Steigen oder Körbe. Tüten sind zum Transport der weichen Früchte nicht gut geeignet, denn die empfindlichen Kirschen sind nicht vor Stößen geschützt und in einem Beutel werden sie sogar durch ihr eigenes Gewicht zusammengedrückt.
Geben Sie uns einen Korb! - Transportbehälter nicht im Auto lassen
Am besten lassen Sie die Behälter nicht im Auto, sondern nehmen Sie gleich mit, wenn Sie auf den Hof kommen. Sie brauchen sie, sobald Sie vom Pflücken zurückkehren und müssen dann nicht erst zurück zum Auto laufen. Sie können Ihren Behälter gern bei uns an der Anmeldung deponieren, während Sie pflücken.
Bitte kommen Sie zuerst zur Anmeldung im Hofladen
Hier erfahren Sie, welche Sorten gerade reif sind und von welchen Bäumen Sie pflücken dürfen.
Beim Pflücken gelten ein paar Regeln:1. Gepflückte Kirschen werden bezahlt
Bitte pflücken Sie nur so viele Kirschen, wie Sie selbst brauchen. Bei Ihrer Rückkehr vom Kirschbaum wird Ihre Ernte gewogen und abgerechnet. Auch wenn Sie oder Ihre Kinder mehr gepflückt haben, als sie eigentlich wollten oder sollten: Gepflückt ist gepflückt, wird gewogen und berechnet.
2. Nur im ausgewiesenen und markierten Bereich pflücken
Die anderen Sorten hinter der Markierung sind noch nicht reif. Auch wenn sie vielleicht schon schön rot aussehen: Die sind noch nicht dran, die werden noch größer und reifer.
3. Kirschen immer mit Stängel pflücken
Kirschen ohne Stängel haben eine Verletzung. Saft tritt aus und verklebt nicht nur die anderen Früchte, sondern auch die Eimer und verursacht Fäulnis am Baum und an Ihren Kirschen. Zudem möchten nachfolgende Pflücker keine leeren Stängel pflücken.
4. Keine Zweige von den Bäumen reißen
Pflücken Sie bitte vorsichtig. Die Zweige sind zwar biegsam, aber irgendwann brechen sie ab. Niemand darf in die Bäume klettern.
5. Keine Kirschen auf dem Boden liegen lassen
Bitte pflücken Sie sorgfältig. Wenn Ihnen einmal Kirschen aus der Hand fallen, heben Sie sie bitte wieder auf. Kirschen, die auf dem Boden liegen bleiben, sind eine Verschwendung wertvoller Lebensmittel, locken Schädlinge an und sind ein wirtschaftlicher Schaden für den Bauern.
Wir finden diese Vorgaben selbstverständlich und die große Mehrheit der Kirschpflücker auch. Einige wenige aber nicht. Deshalb müssen wir so deutlich darauf hinweisen und deshalb gilt: Wer sich nicht daran hält, bekommt die (kirsch-)rote Karte und darf leider nicht mehr mitmachen.
Termine:
Wochenende 08./09. Juli
Wochenende 15./16. Juli
Jeweils zu unseren Öffnungszeiten:
Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonnabend u. Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr
Wir wünschen gute Unterhaltung mit einer kleinen Warenkunde zum Thema "Kirschen". Wenn Sie danach noch Fragen haben, beantworten wir sie gern bei einem Klönschnack am Wochenende auf dem Hof.
Selbstgepflückte Kirschen - lecker, lecker, lecker und frischer geht's nicht!
Herzliche Grüße aus der Kirschernte im Alten Land,
Axel Schuback
Die Kirsche – die Diva unter unseren FrüchtenKirschernte
Im Gegensatz zu Pflaumen und Äpfeln reifen die Kirschen nach dem Pflücken nicht nach. Das bedeutet: Die Kirschen dürfen erst im reifen Zustand geerntet werden, wenn sich ihr Aroma voll entwickelt hat. Da die Früchte eines Kirschbaumes nicht alle gleichzeitig reif sind, bedeutet das auch: Es sind mehrere Durchgänge beim Pflücken erforderlich und es werden immer nur die reifen Kirschen geerntet.
Beim Pflücken ist besondere Vorsicht geboten: Die empfindlichen Früchte dürfen nicht gedrückt werden und müssen immer mit Stängel gepflückt werden. Wird der Stängel ausgerissen, entsteht eine Wunde. Die Frucht ist beschädigt und dadurch weniger haltbar. Oft tritt an der Wunde Saft aus und verklebt die Eimer und viele andere Früchte. Anfängerfehler!
“Knupper”, Süß-, Sauer- und "Dachkirschen"
"Haben Sie Knupper?" und "Sind die süß?" lauten die zwei häufigsten Fragen im Hofladen während der Kirschenzeit. Auf geht's in die Warenkunde:
Süßkirschen und Sauerkirschen
Süß- und Sauerkirschen (Schattenmorellen) unterscheiden sich nicht nur im Geschmack, sondern auch sehr deutlich im Aussehen.
Farbe: Süßkirschen sind meistens dunkel, nur die "Bunten" sind orange-gelbe Süßkirschen. Sauerkirschen haben ein etwas helleres Rot.
Größe: Die modernen Sorten der Süßkirschen sind wesentlich größer als Sauerkirschen.
Form: Die Süßkirschen haben eine deutliche Vertiefung am Stielansatz, sie sind im Längsschnitt herzförmig. Sauerkirschen sind nahezu rund.
Festigkeit: Sauerkirschen sind wesentlich weicher als Süßkirschen. Bei den sehr knackigen modernen Süßkirschen-Sorten ist der Unterschied besonders deutlich.
Stängel: Die Stängel der Süßkirsche haben mit ganz seltenen Ausnahmen keine Kelchblätter. Wenn sie welche haben, dann sind es einzelne Blätter. Bei der Sauerkirsche befinden sich an den meisten Stängeln mehrere Kelchblätter. Wenn Sie also Kirschen in der Steige sehen und es sind kleine grüne Blätter an den Stielen: Zu 99 % sind das Sauerkirschen!
Einzelne Merkmale können im Vergleich von Sorte zu Sorte weniger eindeutig ausfallen. Doch in der Summe und mit etwas Übung können Sie Süß- und Sauerkirschen so deutlich unterscheiden wie Äpfel und Birnen. Und wenn es einmal doch nicht gelingt? Sauer macht lustig!
Was sind "Knupper" Kirschen?
"Knupper" ist ein umgangssprachlicher Überbegriff für große und vor allem feste Süßkirschen. Eine bestimmte Kirschsorte wird damit nicht bezeichnet. Dennoch ist der Begriff aus dem Namen einer Kirschsorte hervorgegangen, denn "Knupper" ist abgeleitet von dem plattdeutschen Begriff für "Knorpel", und es gibt eine Kirschsorte "Schneiders Späte Knorpelkirsche". Diese Sorte wurde im Alten Land schon von unseren Großeltern einfach mit der Kurzform "Knupper" bezeichnet.
Häufig haben auch die aktuellen Kirschsorten die "Schneiders Späte Knorpelkirsche" im Stammbaum. Entweder direkt als einen Elternteil oder sie sind Kreuzungen aus Sorten, die vorher schon von "Schneiders Knorpelkirsche" abstammten. Auch die Kreuzung anderer Sorten brachte feste und große Kirschen hervor, wie sie bei den Kunden beliebt waren. Der Begriff "Knupper" setzte sich durch als allgemeine Bezeichnung für besonders große, feste Süßkirschen.
Nach der Kreuzung zweier verschiedener Sorten dauert es sehr lange, bis die Resultate zu sehen und die neuen Sorten im Anbau erprobt sind. So kann es schon 20 bis 30 Jahre dauern, bis eine neue Sorte auf dem Wochenmarkt ankommt. Züchtungen der Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork, deren Namen vielen heute noch geläufig sind, stammen zum Teil aus den 1950er Jahren.
Viele dieser Altländer Sorten sind schon wieder vom Markt verschwunden. Die Züchtung in Jork wurde vor vielen Jahren eingestellt und mittlerweile gibt es neue, noch größere und festere Kirschsorten aus anderen Ländern und Regionen. Doch einige der Altländer Züchtungen befinden sich immer noch in unserem aktuellen Sortiment. Sie sind leicht zu erkennen, denn ein besonderes Merkmal der in Jork von der OVA gezüchteten Kirschsorten war die Namensgebung: Alle Sorten bekamen weibliche Vornamen, die auf "a" enden
Und was sind "Rube"?
Eine alte lokale Kirschsorte, die im Alten Land äußerst beliebt war, denn sie war bis in die 1960er Jahre die Kirschsorte mit den größten Früchten und schmeckt sehr süß. Für die Altländer Züchter war es naheliegend, sie als Grundlage für die Züchtung neuer Sorten zu nutzen.
Moderne Kirschsorten
Unser heutiges Süßkirschen-Sortiment besteht aus sehr aromatischen, großen, dunklen, festen, saftigen Früchten, wie sie bei unseren Kunden besonders beliebt sind. Sie sind zum Teil aus hiesigen alten Sorten, zum Teil aus Züchtungen auf der ganzen Welt hervorgegangen.
Die Ernte erstreckt sich über ca. 6 bis 7 Wochen – von den ersten Frühsorten bis zu den letzten Spätsorten. Das heißt: In der 4. und 6. Kirschwoche werden Sie die Sorten der 2. und 3. Kirschwoche nicht mehr vorfinden. Die Übergänge sind dabei fließend und in sehr heißen Sommern kann sich die Erntezeit auch verkürzen.
Diese Sorten bauen wir an:
Schutz vor Staren
Die prallen, saftigen, süßen Kirschen sind nicht nur bei uns Menschen sehr beliebt, sondern auch in der Vogelwelt. Besonders Stare (Plattdeutsch: „Spreen“) werden scharenweise angelockt. Viele Kirschhöfe werden heute mit großen Perlonnetzen vor den Vogelschwärmen geschützt. In früheren Zeiten mussten die Schulkinder im Obsthof aufpassen und Lärm machen, sobald sich Stare niederlassen wollten ("Spreen hüten"). Außerdem wurden klappernde Windmühlen aufgestellt und Vogelscheuchen („Spreenkerls“) in die Bäume gehängt. Auch automatische Knallgeräte wurden zeitweilig verwendet. Kirschanlagen, die nicht eingenetzt sind, werden heute mit den Tönen von Raubvögeln beschallt. Das Geschrei der Raubvögel kommt vom Tonband und soll die Stare vertreiben.
Schutz vor Regen
Regen zur Zeit der Kirschernte – ein Riesenproblem! Wer einen Kirschbaum im Garten hat, weiß es aus Erfahrung: Reife Kirschen platzen bei Regen. Die geplatzten Kirschen verderben fast sofort und sind nicht mehr verkäuflich. Immer wieder hat es in der Vergangenheit regenreiche Sommer mit schlimmen Ertragseinbußen gegeben und die große Frage lautet: Können wir die Kirschen vor dem Regen schützen?
Inzwischen gibt es Lösungsansätze. Verschiedene Hersteller bieten spezielle Systeme zur Überdachung der Bäume an. Bei uns ist der Kirschhof in den letzten Jahren überdacht worden. Über die Konstruktion aus Betonpfählen, Stahlseilen und Stahlbügeln ist eine lichtdurchlässige Folie gespannt. Dort können unsere Kirschen jetzt – vor Regen geschützt – zu bestmöglicher Qualität heranreifen. Die seitlichen Netze halten die Stare und Schadinsekten draußen. Nach der Ernte wird die Folie sorgfältig eingerollt, verschnürt und erst vor der nächsten Ernte wieder ausgebreitet.
Was sind "Dachkirschen“?
Auch diese Frage wird uns immer wieder von Besuchern gestellt, die dieses Wort auf Tafeln an der Straße gelesen haben und mit dem Begriff nichts anfangen können. Die Anbieter meinen damit Kirschen unterschiedlicher Sorten, die unter dem Schutz eines Foliendaches angebaut wurden. Eine eigenständige Kirschsorte ist damit jedenfalls nicht gemeint. Denn eine "Valeska" ist und bleibt eine "Valeska", ob sie nun unter freiem Himmel, unter einem Netz oder sogar unter einem Dach gewachsen ist.
Mittlerweile dient der Begriff durchaus als Qualitätsmerkmal für großfrüchtige Kirschen, die vor Regen und Vogelfraß geschützt zur vollen Genussreife herangewachsen sind. Jedoch sind neben der Unversehrtheit der Früchte (mit Stängel pflücken...) auch die Sorte, die Reife, der Geschmack und die Frische weitere wichtige Kriterien. Wenn die erfüllt sind, dann sind die Früchte aus dem Anbau unter dem Regendach tatsächlich die "Trüffeln" unter den Kirschen!
"Düsse Warms!"
Für alle, die kein Platt können: "Diese Hitze!". Das ist der überlieferte Stoßseufzer unserer Ur-Oma an besonders heißen Sommertagen.
Ihr waren kühlere Temperaturen lieber, große Hitze war nichts für sie. Die Arbeit auf dem Hof war oft schweißtreibend und in besonders harten Fällen von "Düsse Warms", an sehr heißen Sommertagen, hat unsere Ur-Oma, genau wie später unsere Oma, mit einer frischen eiskalten Kirschsuppe pure Begeisterung ausgelöst. Unsere Mutter hat die Tradition dieser sommerlichen Erfrischung fortgesetzt. Jetzt ist sie die Oma und heute reißen sich die Enkelkinder noch genauso um die kalte Sommersuppe wie wir damals (und heute immer noch). Klingt gut? Wir wissen nicht, ob die Mutter unserer Ur-Oma die Suppe auch schon gekocht hat, aber hier kommt das Rezept:
Kalte Kirschsuppe mit GrießpuddingKirschsuppe
500 g Kirschen
1,5 l Wasser
etw. Stangenzimt
40 g Stärkemehl
Zucker
1 Vanillezucker
Die Kirschen mit Stangenzimt im Wasser 5 Min. kochen. Die Suppe mit Stärkemehl andicken, mit Zucker und Vanillezucker abschmecken und gut kühlen. Eiskalt servieren.
Es eignen sich Süß- oder Sauerkirschen oder eine Mischung aus beiden. Die Suppe schmeckt kräftiger, wenn man statt des Wassers Fruchtsaft verwendet, z. B. Kirschsaft, Johannisbeersaft oder Zwetschensaft.
Grießpudding
0,5 l Milch
1 Prise Salz
50 g Grieß
Zucker
1 Vanillezucker
Die Milch mit Salz zum Kochen bringen, Grieß einstreuen und ausquellen lassen. Mit Zucker und Vanillezucker abschmecken und kalt werden lassen.
Quelle: Gerda Schuback - Familienrezept