Newsletter 08/2006 - Erntefest in Jork und neue Domain
Liebe Apfelbaum-Paten,
Liebe Freunde der Apfelbaum-Patenschaft,
zwei wichtige Informationen stehen am Anfang dieses Newsletters, die Termine der diesjährigen Apfelernte und unsere neue Internet-Adresse.
www.apfelpatenhof.de
Die Apfelpatenschaft vom Obsthof Axel Schuback ist umgezogen... aber nur im Internet. Für Sie als Baumpaten bleibt alles gleich und Ihre Patenbäume stehen selbstverständlich wohl behütet im Alten Land.
Ab sofort finden Sie uns im Internet unter der neuen Adresse www.apfelpatenhof.de
Einfach apfelpatenhof.de eingeben und wie gewohnt bieten wir Ihnen hier weiterhin alles rund um den Apfelbaum, die Bestellformulare für Verlängerungen und neue Patenschaften, das Gästebuch, das Archiv für den Newsletter, Bildergalerien und immer wieder aktuelle Informationen.
Halbe Arbeit ist verschwendete Zeit. Deshalb haben wir bei dieser Gelegenheit der ganzen Seite nicht nur ein neues Design gegeben, sondern auch eine Rezeptbörse eingerichtet. Was das ist? Lassen Sie sich überraschen, Sie sind herzlich eingeladen, sich die neue Seite anzusehen. Klicken Sie einfach auf den folgenden Link und am besten speichern Sie die Adresse gleich als Lesezeichen auf Ihrem Computer.
Hier geht's zur neuen Internetseite: www.apfelpatenhof.de
Und nun zum Höhepunkt im Jahr des Apfelbaumes... zur Apfelernte!
Nach dem langen Winter mit spätem Schneefall werden wir jetzt mit einem heissen Sommer und lauen Nächten verwöhnt. Dadurch hat die Vegetation ihren Rückstand aus dem Frühjahr aufgeholt und die Äpfel entwickeln sich prächtig. Wir gehen davon aus, dass die Ernte für Sie genauso reichlich ausfallen wird wie im letzten Jahr.
Die Termine für unsere Hof-Feste zur Apfelernte 2006:
ELSTAR, COX ORANGE:
Am 23. und 24. September
JONAGOLD, ROTER BOSKOOP und GLOSTER:
Am 07. und 08. Oktober
Beide Hof-Feste liegen auf einem Wochenende, jeweils Samstag und Sonntag zu den bekannten Öffnungszeiten von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Die verschiedenen Sorten haben unterschiedliche Reifezeitpunkte, bitte schauen Sie auf Ihre Urkunde, welche Sorte und welcher Termin für Sie zutrifft.
Über den genauen Ablauf der Erntefeste werden wir Sie noch rechtzeitig mit einem weiteren Newsletter informieren.
Alle Apfelpaten und ihre fleissigen Helfer sind herzlich willkommen und
wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch!
Mit herzlichen Grüssen
vom der neuen Homepage www.apfelpatenhof.de
Ihr Obsthof Axel Schuback
Hinterdeich 172
21635 Jork
Email: info@apfelpatenhof.de
Kirschernte
Die Kirschernte ist zu Ende und viele Apfelbaumpaten waren bei uns auf dem Obsthof, um von den süßen Früchten zu kosten. Die Erntemenge war in diesem Jahr unterdurchschnittlich, was Sie als Verbraucher sicherlich am Kirschpreis auf dem Wochenmarkt ablesen konnten. Qualität, Größe und Geschmack waren jedoch hervorragend. Durch die warme Witterung wurde bei den Kirschen die Reife beschleunigt und dadurch in diesem Jahr die Erntezeit verkürzt.
Baumpflege - Mehltau
In unseren Apfelanlagen führen wir Pflegearbeiten durch. Mit Mehltaupilzen befallene Triebspitzen werden abgeschnitten, um die Ausbreitung des Pilzes zu reduzieren. Dadurch verhindern wir, dass der Pilz auf die Früchte wandern kann, wo er auf der Schale eine "Berostung" verursacht. Das Schadbild wäre an einem typischen netz- oder gitterartigen Muster zu erkennen.
Baumpflege - Äpfel ausdünnen
Genau wie im letzten Jahr ist es besonders wichtig für die Sorte "Cox Orange", die noch kleinen Früchte "auszudünnen". Ein Teil der Äpfel am Baum wird schon jetzt entfernt. Die restlichen Früchte werden dadurch besser mit Licht und Nährstoffen versorgt, so dass sie grösser und gesunder heranwachsen können. Zudem werden auch schadhafte Früchte mit entfernt, die dann vom Baum nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden müssen.
Das Ergebnis sind zwar weniger Äpfel, die sind aber umso grösser und saftiger, so dass die Erntemenge letztendlich höher und von besserer Qualität ist.
Baumpflege - Obstwanzen
Die Wanzen treten bei Beginn der Blüte auf. Sie saugen zuerst an den jüngsten Blättern und dann an den sich entwickelnden Früchten. Durch die Saugtätigkeit kommt es zu schiefen, verkrüppelten Früchten. Die Bekämpfung war in diesem Jahr wieder schwierig, allerdings gab es dafür eine andere Ursache als im letzten Jahr: Die Früchte waren noch sehr klein, als sie in einer Phase kühler Witterung nur schwach wuchsen und ihre widerstandsfähige Schale nur langsam aufbauen konnten. Diese Gelegenheit haben die Wanzen genutzt und so müssen wir auch in diesem Jahr vereinzelte Fruchtschäden akzeptieren.
Fruchtwachstum
Wie groß die Äpfel schon sind, können Sie wieder im Vergleich mit einer Zwei-Euro Münze in unserer Fotogalerie beobachten.
Im Anhang dieser Mail befindet sich ein Foto der Sorte Jonagold im Vergleich mit einer 2,-€ Münze vom 21.07.2006, die anderen Sorten finden Sie in der oben genannten Galerie.
Queen Mary 2
Am 25. August wird die Queen Mary 2 wieder den Hamburger Hafen besuchen. Der Lühe-Anleger ist nur 5 Auto-Minuten von unserem Obsthof entfernt und von bietet einen fantastischen Blick auf die Elbe. Eine gute Gelegenheit, den Besuch bei Ihrem Patenbaum mit einer Audienz bei der Königin der Meere zu verbinden.
Genaue Informationen zu den Reisezeiten der Queen Mary 2 finden Sie hier:
www.queen-mary-2.de
Für diesen Newsletter haben wir ein besonderes Gedicht ausgewählt. Es stammt von Gotthold Ephraim Lessing, der am 08. Oktober 1776 in Jork seine Frau Eva König heiratete.
Die Trauung fand im Sommerhaus der Hamburger Kaufmannsfamilie Schuback statt, die ursprünglich aus Jork stammte. Das Haus stand in Westerjork, wo heute die Sparkasse Stade-Altes Land steht. Ein Gedenkstein vor der Sparkasse erinnert an dieses Ereignis.
Gastgeber waren der Kaufmann Johannes Schuback und seine Frau Anna Elisabeth, geb. Volckmann. Das Ehepaar Schuback und das Brautpaar Lessing/König kannten sich aus Hamburg und waren eng befreundet.
Die Trauung ist im Jorker Kirchenbuch (im „Kopulationsregister“) verzeichnet. Ein Foto dieses Eintrages hängt im Jorker Rathaus im Trauzimmer u. kann dort besichtigt werden. Die Trauung wurde durch den Borsteler Pastor Wehber vorgenommen.
Eigentümer des Sommerhauses in Jork war Johannes Schubacks Vater Nikolaus, geb. 1700 dort in Jork, gest. 1783 in Hamburg. Seit 1754 war er Hamburger Bürgermeister. Bei seinem Tode ließ die Familie zu seinem Andenken einen Bürgermeister-Pfennig, den sog. Schuback-Taler prägen und an die Trauergemeinde verteilen.
Nach dem Tode seines Vaters verkaufte Johannes Schuback das Sommerhaus an seinen Verwandten Claus Schuback vom Struckweg in Borstel. Aus dem Erlös stiftete er ein „bedeutendes Legat“ für die Armen der Gemeinde Jork. Deshalb galt er als Wohltäter der Gemeinde u. sein Portrait hängt noch heute am Kanzelaufgang in der Jorker Kirche.
Soviel zur Geschichte. Ob das nun folgende Gedicht autobiographische Elemente enthält, darüber wollen wir uns kein Urteil erlauben. Dass es aber ein Altländer Apfelbaum war, unter welchem Johann und Hanne sich vergnügten, da sind wir sicher.
Der über uns
(Gotthold Ephraim Lessing)
Hans Steffen stieg bei Dämmerung (und kaum
konnt er vor Näschigkeit die Dämmerung erwarten)
in seines Edelmannes Garten
und plünderte den besten Apfelbaum.
Johann und Hanne konnten kaum
vor Liebesglut die Dämmerung erwarten
und schlichen sich in ebendiesen Garten
von ungefähr an ebendiesen Apfelbaum
Hans Steffen, der im Winkel oben saß
und fleißig brach und aß,
ward mäuschenstill vor Wartung böser Dinge,
daß seine Näscherei ihm diesmal schlecht gelinge.
Doch bald vernahm er unten Dinge,
worüber er der Furcht vergaß
und immer sachter weiteraß.
Johann warf Hannen in das Gras.
"O pfui!" rief Hanne, "welcher Spaß!
Nicht doch, Johann! - Ei was?
O schäme dich! - Ein andermal - o laß -
O schäme dich! Hier ist es naß."
Naß oder nicht; was schadet das?
Es ist ja reines Gras.
Wie dies Gespräche weiterlief,
das weiß ich nicht. Wer braucht's zu wissen?
Sie stunden wieder auf, und Hanne seufzte tief:
"So, schöner Herr, heißt das bloß küssen?
Das Männerherz! Kein einzger hat Gewissen.
Sie könnten es uns so versüßen.
Wie grausam aber müssen
wir armen Mädchen öfters dafür büßen!
Wenn nun auch mir ein Unglück widerfährt! -
Ein Kind - ich zittre. - Wer ernährt
mir denn das Kind? Kannst Du es mir ernähren?"
"Ich?, sprach Johann, "die Zeit mag's lehren.
Doch wird's auch nicht von mir ernährt:
Der über uns wird schon ernähren;
dem über uns vertrau."
'Dem über uns.' Dies hörte Steffen.
'Was', dachte er, 'will das Pack mich äffen?
Der über Ihnen? Ei, wie schlau!'
"Nein, schrie er, "laßt euch andere Hoffnung laben!
Der über euch ist nicht so toll.
Wenn ich ein Bankbein nähren soll,
so will ich es auch selbst gedrechselt haben."
Wer hier erschrak und aus dem Garten rann,
das waren Hanne und Johann.
Doch gaben bei dem Edelmann
sie auch den Apfeldieb wohl an?
Ich glaube nicht, daß sie's getan.